03/2012 Einsatz 08.12. 2012 (Noro-Virus)

Zu ihrem dritten Einsatz im Jahr 2012 wurde die IuK-Gruppe der Feuerwehr Wiesbaden in den frühen Morgenstunden des 8. Dezember alarmiert. Grund für die Anforderung war ein rettungsdienstlicher Großeinsatz, der sich am Biebricher Schiffsanleger abspielte. Auf einem Hotelschiff kam es seit dem Vorabend zu immer mehr erkrankten Personen, die unter Brechdurchfall, Übelkeit und Bauchkrämpfen litten. Die Anzahl der betroffenen Personen stieg im Laufe der Nacht so rasant an, dass eine umfangreiche Betreuung seitens des Rettungsdienstes eingeleitet werden musste. Insgesamt wurden 4 Erkrankte in die Dr. Horst-Schmidt-Klinik eingeliefert, die restlichen Personen wurden auf dem Schiff, das mittlerweile unter Quarantäne gestellt wurde, direkt behandelt. Um die Koordinierung optimal gestalten zu können, sowie den anwesenden Führungskräften von Rettungsdienst und Feuerwehr eine uneingeschränkte Arbeit zu ermöglichen wurden die Kameraden der IuK um 03:42 Uhr alarmiert. Kurze Zeit später Rückte der ELW2 Richtung Biebrich aus und wurde dort aufgebaut. Neben der Zurverfügungstellung der technischen Möglichkeiten in Form von drei vollwertigen Arbeitsplätzen mit Funk und Telefon, wurde der ELW2 auch als Besprechungsraum für die regelmäßig stattfindenden Lagebesprechungen genutzt – bei Außentemperaturen im Minusbereich eine willkommene Gelegenheit, sich etwas aufzuwärmen. Der ELW2 diente fortan als Kommunikationsknotenpunkt. Anforderungen des Rettungsdienstes wurden weitergegeben, dringende Anliegen koordiniert sowie Presseanfragen an die zuständigen Personen vor Ort weitergeleitet. Von dem ebenfalls angerückten GW-IuK wurde das Zelt mit der dazugehörigen Heizung aufgebaut. Hier fanden im Verlauf des Einsatzes die Presseinformationen statt. Nachdem während der dritten Lagebesprechung am frühen Samstagnachmittag Entwarnung seitens der durchgeführten Proben gegeben wurde, konnte der Einsatz seitens der technischen Unterstützung der Einsatzleitung wieder zurückgefahren werden. Der Zwischenzeitig aufgestellte Schichtplan, der eine Einsatzzeit bis mindestens Montagmorgen vorsah, musste nicht mehr greifen. Der ELW2 sowie das Zusatzzelt wurde abgebaut und die Kameraden konnten den Einsatz nach etwa 16 Stunden beenden. Bei dem Krankheitserreger, der sich auf dem Schiff verbreitete, handelte es sich den Bestimmungen nach um den Noro-Virus. Er ist Auslöser für einen besonders bei Kindern und älteren Menschen gefährlichen Brechdurchfall, bei dem der Wasserhaushalt des Körpers schwer in Mitleidenschaft gezogen wird. Neben den Erkrankten auf dem Schiff, konnte auch bei den in die Dr. Horst-Schmidt-Klinik eingelieferten Patienten, nach einer etwa 3-4 stündigen Akutphase der Beschwerden eine deutliche Besserung des Allgemeinzustandes verzeichnet werden.